So nah an einer Politikerin war noch keiner der vier anwesenden Jugendlichen und dementsprechend waren alle etwas nervös – ein Gefühl, das sich aber schnell legte. Nach einer Einführung durch Michael Eibl, Vorsitzender des LVkE, durften die Jugendlichen gleich ihre ersten Fragen loswerden – und die hatten es ganz schön in sich. „Was sind Ihre Ziele für die Jugendhilfe?“, fragte Fabienne (15) die Ministerin gleich zu Beginn. Und Schno (16), Mitglied im Landesheimrat Bayern, legte nach: „Unterstützen Sie den Landesheimrat und auch eine bundesweite Umsetzung der Landesheimräte?“ Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen sei ihr eine Herzensangelegenheit, antwortetet die Ministerin und dabei sei es wichtig, nicht über die Betroffenen zu sprechen, sondern gemeinsam mit ihnen. „Kinder und Jugendliche sind Expertinnen und Experten in eigener Sache. Unsere Gesellschaft sollte daher viel mehr den jungen Menschen vertrauen.“, betonte Carolina Trautner.
Neben vielen Fragen angefangen von Liebesbeziehungen im Wohnheim bis hin zum prozentualen Einbehalt der Ausbildungsvergütung war den Jugendlichen noch ein Thema sehr wichtig: „Denken Sie, dass die Mitarbeitenden in der Kinder- und Jugendhilfe gut genug für ihre Arbeit bezahlt werden?“ Denn alle Jugendlichen der Runde sehen, dass ihre Betreuerinnen und Betreuer viel leisten und die Zeit doch nicht für alles reicht. Familienministerin Trautner teilt die Ansicht, dass soziale Berufe an sich meist nicht angemessen bezahlt werden. Sie setze sich weiterhin dafür ein, dass die Anerkennung und Wertschätzung dieser Berufe öffentlich wird, sich die Wertschätzung auch in den Tarifen widerspiegelt.